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Kindermarkt organisieren: Best-Practice-Leitfaden für Helfer & Verkäufer

Ein gut organisierter Kindermarkt ist ein Gewinn für jede Gemeinschaft. Er fördert nachhaltigen Konsum, entlastet Familienbudgets und der Erlös dient oft einem guten Zweck. Dieser Leitfaden führt Sie durch alle wichtigen Schritte.


Regeln für Besucher: Ein angenehmes Einkaufserlebnis schaffen

Klare Regeln für Besucher sorgen für einen reibungslosen und fairen Ablauf, besonders in den Stoßzeiten.

  • Sonder-Einlass für Schwangere: Bieten Sie einen früheren Einlass an (z.B. 30 Minuten vor der offiziellen Öffnung). Dies ist eine sehr geschätzte Geste (Nachweis z.B. per Mutterpass).
  • Taschenregelung: Um Diebstahl vorzubeugen, sollten Handtaschen und Rucksäcke am Eingang abgegeben oder zuhause gelassen werden.
  • Einkaufstaschen: Erlauben Sie das Mitbringen von leeren, großen Einkaufstaschen (z.B. Shopper). Alternativ können vor Ort Taschen gegen Pfand geliehen oder verkauft werden.
  • Kinderwagen & Buggys: Aus Brandschutzgründen und wegen des Gedränges sind Kinderwagen in der Halle oft nicht gestattet. Empfehlen Sie Tragehilfen als Alternative.
  • Zahlung: Kommunizieren Sie klar, welche Zahlungsmethoden akzeptiert werden (meist nur Bargeld).

Für Käufer: Was ein gutes Sortiment ausmacht

Ein breites und gut sortiertes Angebot ist der Schlüssel, um viele Käufer anzulocken. Übliche Kategorien sind:

  • Saisonale Baby- und Kinderbekleidung (z.B. Gr. 50 bis 176/182)
  • Umstandsmode
  • Schuhe (nach Größen sortiert)
  • Spielzeug für drinnen und draußen
  • Bücher, Spiele und Puzzles
  • Fahrzeuge (Fahrräder, Roller, Bobbycars etc.)
  • Autositze, Fahrradsitze und Kinderwagen
  • Baby-Ausstattung (Hochstühle, Reisebetten etc.)

Tipp: Das “Zweite Frühstück” Ein reichhaltiges Buffet mit Selbstgebackenem (süß & herzhaft), Kaffee und Getränken schafft eine tolle Atmosphäre und generiert zusätzliche Einnahmen. Die Organisation kann oft an lokale Schulklassen oder Kindergruppen abgegeben werden, die den Erlös für ihre eigene Kasse behalten dürfen.


Für Verkäufer: Klare Regeln sind das A und O

Detaillierte und verbindliche Regeln für Verkäufer sind der wichtigste Faktor für einen reibungslosen Ablauf.

1. Verkäufernummer erhalten:

  • Vergabezeitraum: Definieren Sie einen klaren Zeitraum für die Anmeldung und kommunizieren Sie diesen frühzeitig.
  • Anmeldung: Die Anmeldung sollte bevorzugt über ein Online-Registrierungstool erfolgen, um den manuellen Aufwand zu minimieren. Bieten Sie eine alternative Kontaktmöglichkeit (z.B. E-Mail) nur für Ausnahmefälle an.
  • Begrenzung: Die Anzahl der Nummern sollte begrenzt sein, um die Warenmenge handhaben zu können.

2. Artikel vorbereiten & etikettieren (WICHTIG!):

  • Was darf verkauft werden?
    • Legen Sie eine maximale Anzahl fest (z.B. 40 Teile Kleidung, 3 Paar Schuhe).
    • Definieren Sie klar, was nicht erlaubt ist (z.B. Unterwäsche, Kuscheltiere, defekte Artikel, Autositze ohne gültiges Prüfsiegel).
  • Zustand: Betonen Sie, dass nur saubere, gewaschene, fleckenfreie und gut erhaltene Ware angenommen wird.
  • Preise: Empfehlen Sie dringend Preise in 50-Cent-Schritten (z.B. 2,00 €, 3,50 €), um das Kassieren zu beschleunigen.
  • Etikettierung mit System:
    • Nutzen Sie ein zentrales Online-Tool für die Artikeleingabe und den Etikettendruck. Dies standardisiert die Etiketten und ermöglicht eine schnelle Kassenabwicklung per Barcode-Scanner.
    • Empfohlenes Tool für alle: kindermarkt.naturkitas.de
    • Drucken Sie die Etiketten gemäß Anleitung auf festem Papier (mind. 120g/m²).
    • Befestigen Sie die Etiketten sicher und gut sichtbar mit einer Etikettierpistole oder reißfestem Faden. Verbieten Sie explizit Stecknadeln, Sicherheitsnadeln, Tackerklammern oder Klebeetiketten.
    • Mehrteilige Artikel müssen fest miteinander verbunden sein und nur ein Etikett tragen.

3. Ware anliefern:

  • Termin: Ein enges Zeitfenster am Vortag des Marktes (z.B. 15:00 - 16:00 Uhr).
  • Verpackung: Die Ware darf ausschließlich in stabilen, offenen Körben (Wäschekörbe, Klappboxen) angeliefert werden. Verbieten Sie Kartons und Taschen!
  • Kennzeichnung Korb: Die Verkäufernummer muss groß und deutlich lesbar an beiden Schmalseiten des Korbes angebracht sein.
  • Artikelliste: Eine ausgedruckte und unterschriebene Artikelliste aus dem Online-Tool muss auf dem Korb liegen.

4. Abholung & Auszahlung:

  • Termin: Ein kurzes Zeitfenster direkt nach dem Markt (z.B. 15:00 - 15:30 Uhr).
  • Ablauf: Der Verkäufer erhält seinen Korb mit der Restware und den Erlös abzüglich einer Provision (z.B. 15%) und einer Annahmegebühr (z.B. 2,50 €).
  • Wichtig: Kommunizieren Sie klar, dass Ware und Auszahlungsbetrag sofort bei Abholung kontrolliert werden müssen, da spätere Reklamationen nicht möglich sind.

Für Helfer: Unterstützen & Profitieren

Ein Markt dieser Größe lebt vom Engagement vieler Helfer. Schaffen Sie attraktive Anreize, um genügend Unterstützung zu finden.

Vorteile für Helfer:

  • Bevorzugte Verkäufernummer: Garantierte Teilnahme, auch wenn das Kontingent bereits erschöpft ist.
  • Exklusiver Helfereinkauf: Der größte Anreiz! Erlauben Sie Helfern, vor der offiziellen Öffnung einzukaufen. Staffeln Sie die Zeiten je nach Engagement (z.B. Helfer mit zwei Schichten dürfen früher einkaufen als Helfer mit einer Schicht).
  • Verpflegung: Sorgen Sie für kostenlose Getränke und Snacks während der Helferschichten.

Mögliche Aufgaben (Dienste):

  • Vortag: Aufbau der Tische, Annahme und Sortieren der Ware.
  • Markttag: Aufsicht, Kasse, Rücksortieren der Ware, Abbau.
  • Kuchen-/Brezelspende: Eine einfache Art zu helfen, die als “halber Dienst” gewertet werden kann.

Anmeldung als Helfer:

  • Richten Sie eine zentrale E-Mail-Adresse für die Helfer-Koordination ein.
  • Nutzen Sie ggf. ein Online-Tool oder eine Messenger-Gruppe zur einfachen Organisation.

Downloads & Vorlagen

Stellen Sie den Teilnehmern alle wichtigen Dokumente zentral zur Verfügung.


Organisation & Finanzierung

Veranstalter: Der Markt wird meist ehrenamtlich organisiert, z.B. von Fördervereinen von Kitas, Schulen oder lokalen Initiativen.

Einnahmen: Der Erlös (Provision + Annahmegebühr) dient oft einem gemeinnützigen Zweck, z.B. der Förderung der lokalen Kinder- und Jugendarbeit.

Unterstützung & Sponsoring: Sprechen Sie lokale Unternehmen an, um den Markt durch Sponsoring zu unterstützen und deren Engagement für Familien sichtbar zu machen.


Letzte Aktualisierung: 01. Oktober 2025