Zum Inhalt springen

Sicherheit im Winter: Eis, Schnee & Kälte im Naturkindergarten

Der Winter verwandelt das Außengelände in eine zauberhafte Landschaft, bringt aber auch spezifische Herausforderungen für die Sicherheit und die Aufsichtspflicht mit sich. Mit der richtigen Vorbereitung und angepassten Verhaltensweisen können Sie die kalte Jahreszeit sicher und mit viel Freude genießen.

mindmap
  root((Sicherheit im Winter))
    **Kälte & Nässe**
      Richtige Kleidung (Zwiebelprinzip)
      Aufwärmpausen & Bewegung
      Kältesignale erkennen
    **Eis & Glätte**
      Wege & Gelände prüfen
      Vereiste Geräte sperren!
      Fallschutz ist unwirksam!
      Sicheres Schlittenfahren
    **Schnee**
      Verdeckte Gefahren (Stolperfallen)
      Schneelasten (Dächer, Äste)
      Regeln für Schneeballschlachten

1. Die Gefahr durch Kälte und Nässe

Die größte Gefahr im Winter ist die Unterkühlung. Kinder kühlen schneller aus als Erwachsene, da ihre Körperoberfläche im Verhältnis zum Volumen größer ist.

Präventive Maßnahmen:

  • Zwiebelprinzip kommunizieren: Informieren Sie die Eltern regelmäßig über die Notwendigkeit der richtigen Kleidung (mehrere dünne Schichten, wasserdichte Außenschicht).
  • Ausrüstungs-Check am Morgen: Überprüfen Sie, ob alle Kinder Mütze, Schal und Handschuhe dabeihaben. Halten Sie immer Ersatzhandschuhe und Socken bereit, denn nasse Kleidung ist die Hauptursache für Frieren.
  • Bewegung fördern: Planen Sie bewegungsintensive Spiele, um die Kinder warm zu halten.
  • Regelmäßige Aufwärmpausen: Suchen Sie regelmäßig den Schutzraum (Bauwagen, Hütte) auf, um sich aufzuwärmen. Bieten Sie warmen Tee an.
  • Kältesignale erkennen: Achten Sie auf Anzeichen von Unterkühlung wie Zittern, blasse Haut, blaue Lippen oder Teilnahmslosigkeit. Handeln Sie sofort, indem Sie das Kind ins Warme bringen.

2. Die Gefahr durch Eis und Glätte

Glatte Flächen sind eine der häufigsten Unfallursachen im Winter.

Maßnahmen zur Unfallverhütung:

  • Geländecheck am Morgen: Überprüfen Sie alle Wege, Treppen und Spielbereiche auf Eisflächen.
  • Rutschige Geräte sperren: Vereiste Rutschen, Klettergerüste oder Wippen sind extrem gefährlich. Sperren Sie diese klar erkennbar ab (z.B. mit Flatterband). Eine vereiste Rutsche kann zu unkontrollierbar hohen Geschwindigkeiten führen.
  • Fallschutz ist außer Kraft: Ein gefrorener Boden (auch Sand oder Hackschnitzel) hat keine stoßdämpfende Wirkung mehr. Das bedeutet, dass die erlaubte Fallhöhe von Geräten drastisch sinkt. Im Zweifel gilt: Klettern auf hohe Geräte bei gefrorenem Boden verbieten.
  • Schlittenfahren und Rutschen am Hang:
    • Wählen Sie einen Hang ohne Hindernisse (Bäume, Zäune, Steine).
    • Der Auslaufbereich muss lang und sicher sein, er darf nicht auf eine Straße oder in ein Gebüsch führen.
    • Legen Sie klare Regeln fest: “Erst rutschen, wenn die Bahn frei ist”, “Seitlich wieder hochgehen”.

3. Die Gefahr durch Schnee

Schnee macht Spaß, birgt aber auch versteckte Risiken.

  • Verdeckte Gefahren: Schnee kann Stolperfallen wie Wurzeln, Steine oder Löcher unsichtbar machen. Erinnern Sie die Kinder daran, vorsichtig zu laufen.
  • Schneelasten auf Dächern und Bäumen: Achten Sie auf die Gefahr von Dachlawinen vom Bauwagen oder von herabfallenden, schneebedeckten Ästen. Sperren Sie gefährdete Bereiche ab.
  • Schneeballschlachten: Wenn erlaubt, dann nur mit klaren Regeln:
    • Nur mit weichem Pulverschnee.
    • Nicht auf den Kopf oder ins Gesicht zielen.
    • Es wird nur geworfen, wer auch mitmachen möchte (klare “Stopp”-Regel).

Indem Sie Ihre Routinen an die winterlichen Bedingungen anpassen und die Kinder für die besonderen Gegebenheiten sensibilisieren, schaffen Sie die Grundlage für eine sichere und erlebnisreiche Winterzeit.


Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2025