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Sicherheit von Zäunen, Mauern & Wasserflächen in Kitas

Neben den zertifizierten Spielplatzgeräten tragen vor allem die grundlegenden Gestaltungselemente des Außengeländes entscheidend zur Sicherheit bei. Als Träger sind Sie für deren verkehrssicheren Zustand verantwortlich.

mindmap
  root((Sicherheit: Geländeelemente))
    **Zäune**
      Mindesthöhe & Stabilität
      Keine Kletterhilfen
      Keine Spitzen & Fangstellen
    **Mauern**
      Standsicherheit (Fundament)
      Keine losen Steine
      Absturzsicherung (ab 1m)
    **Wasserflächen**
      GRUNDSATZ: Größte Gefahr!
      Einzäunen oder max. 20cm Tiefe
      Regentonnen: Sicher abdecken!

1. Zäune: Mehr als nur eine Grenze

Der Zaun ist die erste Sicherheitsbarriere. Er soll das unbemerkte Verlassen des Geländes durch Kinder verhindern und den Zutritt Unbefugter erschweren.

Anforderungen an Außenzäune:

  • Mindesthöhe: In der Regel 1,00 m, an Gefahrenpunkten (z.B. stark befahrene Straße) sind 1,20 m oder mehr empfehlenswert.
  • Keine Kletterhilfen: Der Zaun darf nicht zum Beklettern einladen. Horizontale Streben auf der Innenseite sollten vermieden werden. Bei Stabgitterzäunen sollten die vertikalen Stäbe vorherrschen.
  • Keine Spitzen: Der obere Abschluss des Zauns muss glatt sein. Nach oben gerichtete Spitzen oder Spieße sind unzulässig, da sie bei einem Sturz schwere Verletzungen verursachen können.
  • Keine Halsfangstellen: Überstehende vertikale Latten können eine Fangstelle bilden. Der Abstand zwischen den Latten bzw. der Überstand über dem Querriegel muss so gewählt sein, dass kein Kinderkopf eingeklemmt werden kann.
  • Stabilität: Der Zaun inklusive der Pfosten und Tore muss stabil und sicher im Boden verankert sein.

2. Mauern: Spielobjekt und Stützelement

Mauern können als Sitzgelegenheit, zur Abstützung von Hängen oder als Spiel- und Balancierelement dienen.

Sicherheitsaspekte bei Mauern:

  • Standsicherheit: Jede Mauer muss absolut standsicher sein und darf auch bei Belastung nicht kippen. Dies erfordert in der Regel ein Fundament. Bei Trockenmauern ist eine fachgerechte Errichtung entscheidend.
  • Keine losen Steine: Insbesondere die oberste Steinreihe muss fest verbunden sein, sodass Kinder keine Steine lockern und herunterwerfen können.
  • Absturzsicherung: Liegt hinter der Mauer ein zugänglicher Bereich (z.B. eine höhergelegene Spielebene), muss ab einer Absturzhöhe von 1,00 m (in U3-Bereichen bereits ab 60 cm) eine Absturzsicherung (z.B. ein Geländer oder eine Hecke) vorhanden sein.
  • Verletzungsarme Oberfläche: Die Kanten der Mauersteine, besonders im Sitz- und Spielbereich, sollten gerundet oder gebrochen sein.
  • Spielmauern: Werden Mauern explizit als Spielgerät genutzt (z.B. zum Balancieren), gelten für sie die Anforderungen der DIN EN 1176, insbesondere was die Fallhöhe und den Fallschutz betrifft.

3. Wasserflächen: Die größte Gefahr

Wasser birgt die größte und oft leiseste Gefahr auf einem Außengelände. Hier gelten die strengsten Sicherheitsanforderungen.

Grundsatz: Ertrinken ist auch in wenigen Zentimetern Wasser möglich.

Art der WasserflächeSicherheitsanforderung
Teiche & BiotopeMüssen entweder vollständig und nicht überkletterbar eingezäunt sein (Mindesthöhe 1,00 m) oder so flach angelegt sein, dass die maximale Wassertiefe 20 cm nicht übersteigt und das Ufer sehr flach ausläuft. Für U3-Einrichtungen sind offene Wasserflächen grundsätzlich nicht zu empfehlen.
RegentonnenMüssen immer mit einem kindersicheren, fest verschließbaren Deckel (z.B. verschraubt oder mit Schloss) versehen sein. Ein lose aufgelegter Deckel ist keine ausreichende Sicherung.
PlanschbeckenDürfen nur unter ständiger, direkter Aufsicht genutzt werden. Nach der Nutzung müssen sie sofort entleert oder unzugänglich gemacht werden.
WasserspielanlagenDer Wasserablauf muss so gestaltet sein, dass sich kein tiefes Wasser anstauen kann. Das Wasser muss sicher versickern oder abfließen können.

Als Träger müssen Sie sicherstellen, dass für alle Wasserflächen ein klares Sicherheitskonzept vorliegt und dieses vom pädagogischen Personal konsequent umgesetzt wird.


Letzte Aktualisierung: 15. Oktober 2025